Investmentfonds und Asset Manager in Österreich – Situation und Perspektiven

confidum asset management

Ausgangslage

Ende 2024 gab es in Österreich 14 Kapitalanlagegesellschaften und 62 Alternative Investmentfondsmanager, die insgesamt 887 Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapiere (OGAW) und 1.212 Alternative Investmentfonds (AIF) aufgelegt haben. Das sind 25 mehr Fonds als Ende 2023. Nach Veranlagungsstrategie kategorisiert teilen sich diese in 1.127 Misch-, 434 Renten-, 352 Aktien-, 52 kurzfristige Rentenfonds, 50 Private-Equity-Fonds, 16 Immobilienfonds sowie 68 sonstige Fonds auf. Davon sind 695 Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug nach SFDR kategorisiert. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf die österreichischen Kapitalanlagegesellschaften – diese verfügen zumeist auch über eine AIF-Konzession und sind die bedeutendsten Marktteilnehmer.

Der österreichische Markt für Investmentfonds hat sich bis 2015 sehr stabil entwickelt, die letzten 10 Jahre haben aber deutliche Umbrüche gezeigt. Gab es bis 2015 stabil 24 inländische Kapitalanlagegesellschaften, so setzte danach eine Konzentrationsbewegung ein, die die Anzahl der Kapitalanlagegesellschaften in wenigen Jahren nahezu halbierte. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der ausländischen Fonds auf ca. 40 % des gesamten Bestandes – dieser betrug 2005 noch 15 %.

Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung noch weitergehen wird und es erforderlich wird, die strategische Positionierung der einzelnen Marktteilnehmer zu überprüfen. Im Folgenden
werden die dieser Entwicklung zugrunde liegenden Markttrends analysiert und strategische Positionierungen dargestellt.

Steigende Kosten der Regulierung forcieren „economies of scale“

Wie alle Finanzmärkte ist auch der Markt für Investmentfonds einer stetig steigenden Regulierung unterworfen. Ziemlich genau 40 Jahre ist es her, dass die erste OGAW-Richtlinie verabschiedet
wurde. Die Abkürzung steht für „Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“, auch das englische Akronym UCITS ist geläufig.

Die richtlinienkonformen Fonds müssen einheitliche Regeln befolgen, zum Beispiel mit Blick auf Anlegerinformationen, Risikostreuung und die Verwahrstelle. Vor allem die 2016 umgesetzte Richtlinie OGAW VI brachte einen erheblichen Schub in das Reporting und löste bei Kapitalanlagegesellschaften und Verwahrstellen erhebliche Investitionen aus. Diese konnten aus dem organischen Marktwachstum nicht kompensiert werden – die Folge waren Zusammenschlüsse und Akquisitionen sowohl auf nationaler wie internationaler Ebene. Folgende Transaktionen fanden in Österreich statt:

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